Leicht, aber stabil!

Nachdem wir unser Fahrgestell ausgewählt haben, können wir uns an den Camper-Aufbau machen. Dieser darf nicht mehr als 40kg wiegen, je weniger desto besser, da man ihn ja noch mit dem Fahrrad ziehen muss. Hier möchte ich einige Materialien beschreiben, die ich für den BikeCamper verwende oder verwenden wollte.

Rahmen- und Konstruktionsholz

Rahmen- und Konstruktionsholz ist meist unbehandeltes Holz mit gehobelter oder gesägter Oberfläche. Es ist, wie der Name schon sagt, für Holzkonstruktionen geeignet. In einer dünneren und schmaleren Ausführung wird es auch als Dachlatten bezeichnet. Da es sich um unbehandeltes Holz handelt, kann es sich mit der Zeit auch verziehen. Dies ist besonders bei Rahmenkonstruktionen ärgerlich, da es leicht passieren kann, dass man dann eine Torsion im Rahmen hat und dieser nicht mehr plan ist. Für den BikeCamper benutze ich auch Grund des Gewichts für die Unterkonstruktion 34 mm x 34 mm Fichtenholz (0,45 kg/m) und für den Aufbau Dachlatten aus 17 mm x 36 mm Fichtenholz (0,3 kg/m).

 

Laminat

Laminat besteht i.d.R ausMDF-Platten mit einer Dicke von ca. 6mm und einer Melaminbeschichtung. Ursprünglich wollte ich Laminat auf einer Unterkonstruktion aus Rahmenholz als Boden verwenden. Auf Grund der geringen Dicke und der fehlenden Holzstruktur biegen sich die Laminat Paneelen aber zu sehr durch. Auch ist das Gewicht mit 7 kg/qm nicht gerade gering.

Sperrholz und Multiplex

Sperrholz gibt es in verschiedensten Ausführungen. Hier gehe ich nur auf Sperrholz, das aus mehreren verleimten Schichten aus Furnierholz besteht. Diese Platten sind auch unter dem Markennamen Multiplex bekannt und werden auch für die unverwüstlichen Siebdruckplatten verwendet.

Besonders stabiles Sperrholz lässt sich aus Bike herstellen. Es ist besonders wasserresistent und hart, sodass sehr robust gegenüber Beschädigungen ist. Leider geht diese Stabilität mit einem hohen Gewicht einher.

Eine Alternative ist Sperrholz aus Pappel. Pappel ist besonders leicht, allerdings auch sehr weich. Das Gewicht bei 6 mm Stärke beträgt 2,9 kg/qm. Eine Schutzlasur vor Nässe ist hier notwendig. Aufgrund des Schichtaufbaus ist es aber dennoch relativ stabil und plan.

Hohlkammer- und Stegplatten

Hohlkammer- oder Stegplatten gibt es in Ausführungen aus Polypropylen (PP) und Polycarbonat (PC). PC-Platten werden häufig für Terassenbedachungen, Gewächshäuser o.ä. verwendet. PC-Platten können durch Beschichtung UV-beständig ausgeführt werden und sind somit witterungsbeständig.

PP-Platten werden häufig in der Werbebranche für Plakate verwendet. Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich und bedruckbar. Es gibt sie in Ausführungen als Stegplatte oder mit Wabenstruktur, bei dieser ist die Stabilität der Platte richtungsunabhängig. Sie haben ein geringes Gewicht von ca. 450g/qm bei 3mm dicke. PP-Hohkammerplatten für die Werbebranche sind häufig nicht UV-beständig und habe daher nur eine Haltbarkeit von einigen Monaten bis zu einem Jahr.

Für den BikeCamper benutze ich PP-Hohlkammerplatten, da es diese auch in kleinen Stärken von 2-3 mm gibt, sie flexibel genug sind, um auch Rundungen zu realisieren und außerdem leicht mit einem Cutter-Messer bearbeitet werden können. Da sie nicht UV-beständig sind, sollte der Camper nicht das ganze Jahr über im Freien stehen.

Tipp: Wenn Biegungen aus PP-Hohlkammerplatten realisiert werden sollen, ist darauf zu achten, dass die Stege der Hohlkammern quer zur Biege-Achse liegen. Wenn die Stege entlang der Biegeachse liegen, knicken die Platten schon bei sehr kleinen Biegeradien.

Ich habe bei einer Druckerei nachgefragt, ob sie solche Platten vorrätig haben. Da gerade einige Wahlen anstanden, durfte ich mir dann ca. 50 Fehldrucke von Wahlplakaten mit einer Größe von ca. 120cm x 85 cm (ca. DIN A1) mitnehmen.

Acrylglas, a.k.a Plexiglas

Für die Fenster verwende ich Platten aus Acrylglas. Dieses ist auch schon bei einer Dicke von 2mm recht stabil. Acrylglas in der Stärke von 2 mm hat ein Gewicht von ca. 2,3 kg/qm.